2012/13 I Ausstellung I Vernissage mit Tiziana Carraro | lic phil 1 Kunsthistorikerin |
Die Winterthurer Künstlerin Beatrice Staub befindet sich auf einem Entwicklungsweg voller interessanter Wandlungen. Aus unseren Gesprächen hat sich mir eine Persönlichkeit gezeigt, die voller Interessen und voller Neugierde ist, verschiedenste kunstthematische Gebiete bereits bearbeitet hat, aber ebenso viele kreative Ideen hat, die noch auf ihre Verwirklichung warten.
Wolfgamg Bopp, Lindau im Juli 2003
Redner, die anlässlich einer Ausstellungseröffnung sprechen, haben aus meiner Sicht die Aufgabe, Ihnen, dem Publikum die Künstlerin und Ihr Werk näher zu bringen. Das geschieht, indem man den Künstler und seine Biografie in Auszügen vorstellt und diese in einen Zusammenhang mit seiner bildnerischen Entwicklung und Ausprägungen in seiner Arbeit stellt. Diesen Zusammenhang darzustellen, ist mehr oder weniger leicht, im Falle von Beatrice Staub aber, wie ich gleich versuchen werde zu beweisen, von verblüffender Klarheit.
Eigene Betrachtungen
Häufig erlebe ich ''Kunst'' als etwas Ausgegliedertes im Alltag. Hier begegnete ich einer Stadt, bei der ich das Gefühl hatte, dass Kunst zum Alltag gehört. Ich war fasziniert vom Licht und den Schatteneinfällen dieser Stadt ,und vom Wasser , das alle Gebäude umspülte, und von den unendlich vielen Spiegelungen, welche die naturalistischen Gegebenheiten zu abstrakten Gemälden verzauberte.
Ausstellung I November 1998 I Galerie am Wartberg in Wertheim (D)
Beim ersten Rundgang durch die Ausstellung heben sich zwei Werkkategorien in Beatrice Staubs Arbeiten voneinander ab: die meist grossformatigen, dichten und schwer wirkenden Gemälde-Collagen und die hauchzarten fast schwebend leichten Zeichnungen, die auch, als hätte sich das Motiv vom Bildträger gelöst, als Objekte aus Draht im Raum stehen. Der nach Klassifizierungen Suchende mag daraus schliessen, die Entwicklung der 1961 in Winterthur geborenen Künstlerin gehe vom massig Kompakten ins transparent Grazile, vom Gewichtigen in die unerhörte Leichtigkeit des Seins. Doch das ist ein Trugschluss, wenn auch ein sehr fruchtbarer Trugschluss. Denn er benennt wohl die beiden Pole von Beatrice Staubs Schaffen, übersieht aber, dass bei ihr kein chronologisches Hintereinander waltet, sondern ein lebendiges Miteinander, das in jeder einzelnen Arbeit, einmal deutlicher, einmal verborgener steckt.
PAUL GRUNDER, Teufen, anlässlich der Ausstellung BEHAUSUNGEN in der Galerie Juri vom 7.- 29.März 1998
„Zum Schluss unseres Rundgangs“, sagte die Fremdenführerin, sie legte dabei die Hand zärtlich auf einen der grossen Steinblöcke, „bleibt die Frage offen, wie überhaupt die Menschen vor 6000 Jahren diese schweren und riesengrossen Quader bearbeiten und zu Behausungen und Tempeln aufeinanderschichten konnten.“