Ausstellung Tomás Saraceno und Jürg Stäuble
2017 I Museum Haus Konstruktiv
Tomás Saraceno: Der international viel beachtete Künstler ist erstmals mit einer grossen Einzelausstellung in der Schweiz zu sehen. Einerseits sind die neuesten Arbeiten und experimenten aus Saracenos Projekt "Aerocene", dem Zeitalter der Luft gewidmet. Gezeigt werden verschiedene schwebende Skulpturen, sie weder auf fossile Brennstoffe und Edelgase noch auf Solarzellen angewiesen sind, sondern allein aufgrund der Thermik um die Welt fliegen können.
Andererseits werden auch Spinne und Netzstrukturen ausgestellt. Seit mehr als 10 Jahren untersucht er dieses Themenfeld mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Er lässt Spinen auf die Netze anderer Spinnenarten stossen und beobachtet die Entstehung neuer, hybrider Netzstrukturen, die ihn vom Konzept her an hypermoderne Stadtlandschaften oder an die wabenartige Struktur des Universums erinnern.
Jürg Stäuble: Mehr sein als System: Seine Arbeiten basieren auf geometrischen Konstruktionsprinzipien, die er zunächst in Zeichnungsserien anlegt, durch intuitive Eingriffe variantenreich modifiziert undi n präzisen Bauplänen und Arbeitsmodellen räumlich weiterentwickelt. Dabei experimentiert er mit Durchdringungen, Ueberlagerungen, Reihungen, Torsionen und Verschiebungen geometrischer Körper und Flächen. In diesem Sinne sind seine oft in Werkgruppen durchgeklinierten Formfindungen keine Abstraktionen realer Gegenstände, sondern Konkretionen abstrakter Modelle. Dass diese wiederum Assoziationen an vertraute, naturhafte Gebilde wecken, ist ein willkommender Nebeneffekt.